Montag, 29. November 2021

Warum wir helfen - der Held in uns

Vielleicht erinnert sich noch der ein oder andere an den "Spiderman aus Paris". Vor ca. drei Jahren wurde die Welt Zeuge von außergewöhnlicher Hilfsbereitschaft. Ohne zu zögern kletterte der damals 22jährige Asylbewerber aus Mali vier Stockwerke an einem Pariser Wohnhaus hoch um ein Kleinkind vor dem Absturz zu retten.

Auch wenn man es oft nicht glauben mag, diese Form der Selbstlosigkeit liegt in den meisten Menschen und ist Triebfeder von Hilfsbereitschaft auch unserer Mitarbeiter und Freunde des HelpCoin Projekts.

Der heldenhafte Retter, Mamoudou Gassama, ist inzwischen eingebürgert und arbeitet bei der Pariser Feuerwehr.


Donnerstag, 25. November 2021

Slowakei entschuldigt sich bei Roma-Frauen für Zwangssterilisierungen

Die slowakische Regierung hat offiziell für die Zwangssterilisierungen von Roma-Frauen um Entschuldigung gebeten. In einer am Mittwoch beschlossenen Erklärung verurteilte die Vierparteien-Koalition des Landes die jahrzehntelange Verletzung von Menschenrechten und entschuldigte sich bei den Betroffenen. Der Europarat begrüßte dies als „ersten wichtigen Schritt“. Nun müsse es auch rasch Entschädigungszahlungen geben, um für Gerechtigkeit zu sorgen.

Die Roma-Beauftragte der slowakischen Regierung wies auf ihrer offiziellen Homepage darauf hin, dass sich die Zahl der Geschädigten nur schätzen ließe. Es seien aber auf jeden Fall mehrere Tausend Frauen zu Opfern geworden, erklärte sie.

 

Nach Regierungsangaben wurden in den Jahren 1966 bis 1989 Zwangssterilisierungen mit dem Ziel durchgeführt, den Kinderreichtum der benachteiligten Roma-Minderheit zu beschränken. Aber auch nach dem Sturz des kommunistischen Regimes seien in den Jahren 1990 bis 2004 vor allem Roma-Frauen in Kliniken widerrechtlich unter Druck gesetzt worden, nach dem Gebären von Kindern einer anschließenden Sterilisierung zuzustimmen.

Opferentschädigung gefordert

Menschenrechtsorganisationen und der Europarat hatten seit Jahren gefordert, die Slowakei solle diese jahrelangen systematischen Menschenrechtsverletzungen eingestehen und die Opfer entschädigen. Die Menschenrechtskommissarin des Europarats, Dunja Mijatovic, begrüßte am Mittwochabend die Entschuldigung auf Twitter als „ersten wichtigen Schritt“. Nun sollte aber auch rasch ein Mechanismus für Entschädigungen installiert werden.

Dienstag, 16. November 2021

Dramatische Szenen an der EU-Außengrenze zwischen Polen und Belarus

Schreie und Schüsse in Belarus – Der Grenzkonflikt an der EU-Außengrenze zwischen Polen und Belarus eskaliert. Grenzpolizisten setzen Wasserwerfer gegen die Flüchtlinge ein, die hinter dem Grenzzaun stehen und schießen auf sie. Auf Handyvideos ist die dramatische Lage zu sehen. Einzelne Migranten versuchen über Stacheldrahtzäune zu klettern und sich zu retten, tausende Menschen rennen um ihr Leben.

Tausende Flüchtlinge harren bereits seit mehreren Tagen und Temperaturen um den Gefrierpunkt am Grenzübergang in Belarus aus. Die Migranten wollen nach Polen, um von dort aus nach Deutschland zu kommen.

 


Laut "Focus" zeigen belarussische Staatsmedien Videos, wie von polnischer Seite Wasserwerfer und Blendgranaten gegen die Migranten am Übergang Kuznica-Brusgi eingesetzt wurden.

Das Ministerium in Warschau habe von einem "Angriff der Migranten" gesprochen. Die Flüchtlinge haben Steine auf Soldaten und Sicherheitskräfte geworfen und seien sehr aggressiv. Polen werfe Belarus vor, Löcher in den Grenzzaun gemacht zu haben und die Flüchtlinge mit Knallgranaten ausgestattet zu haben, damit die Migranten die Grenze passieren können, heißt es weiter in dem Bericht.

Dienstag, 9. November 2021

Afghanistan: Vier Frauen getötet – darunter Frauenrechts-Aktivistin Frozan Safi

Masar-e Scharif – Im Norden von Afghanistan sind vier Frauen getötet worden. Unter ihnen ist die seit Oktober vermisste 29-jährige Aktivistin und Wirtschaftsdozentin Frozan Safi. Die radikalislamischen Taliban bestätigten am Samstag (06.11.2021) den Fund von vier Frauenleichen in einem Haus in Masar-i-Scharif und gaben die Festnahme von zwei Männern in dem Zusammenhang bekannt. Nach AFP-Informationen wollten die Frauen das Land verlassen und wurden womöglich in eine Falle gelockt.

„Die Festgenommenen haben in Verhören zugegeben, dass sie die Frauen in das Haus eingeladen haben“, sagte der Sprecher des Innenministeriums, Kari Sajed Chosti, in einer Videobotschaft. „Weitere Ermittlungen sind im Gange und der Fall wurde an das Gericht weitergeleitet.“


Chosti machte keine näheren Angaben zur Identität der Opfer. Mindestens eine der getöteten Frauen war aber offenbar eine Frauenrechtsaktivistin. „Ich kannte eine von ihnen, Frozan Safi“, sagte eine Aktivistin und Mitarbeiterin einer internationalen Organisation gegenüber AFP. „Sie war eine Frauenaktivistin, die in der Stadt sehr bekannt war.“

Seit der Machtübernahme der Taliban in Afghanistan vor drei Monaten scheint Safis Ermordung der erste bekannte Todesfall einer Frauenrechtlerin zu sein, so die britische Tageszeitung The Guardian. Die Leiche von Frozan Safi wurde in einem Leichenschauhaus in der nordafghanischen Stadt Masar-e Scharif identifiziert, nachdem sie seit dem 20. Oktober vermisst wurde. „Wir haben sie an ihrer Kleidung erkannt. Die Kugeln hatten ihr Gesicht zerstört“, sagte Safis Schwester Rita, die Ärztin ist. „Sie hatte überall Einschusswunden – zu viele, um sie zu zählen, am Kopf, am Herzen, an der Brust, an den Nieren und an den Beinen.“ Rita fügte hinzu, dass ihr Verlobungsring und ihre Tasche gestohlen worden sind.

Mittwoch, 3. November 2021

Warum wir helfen - die glückliche Hazel

Krankheiten, Umweltverschmutzung, Gewalt gegen Mensch und Tier und, und, und. Die ganze Welt scheint voll von Horrornachrichten. 

HelpCoin möchte euch regelmäßig zeigen, warum wir helfen, was ist das Ziel, was ist die Motivation. Heute möchten wir am Beispiel der Eselin Hazel die innige Verbundenheit zwischen Mensch und Tier zeigen. 

Hazel lebt in einem Tierheim in den USA - und liebt Musik (und den Musiker ;))

Dienstag, 2. November 2021

Spanien: Corona-Krise frisst Fortschritte seit der Euro-Krise

Die sozialen Auswirkungen der Corona-Krise sind in vielen europäischen Ländern noch gravierender als in Deutschland. In Spanien, das 2014 in einer tiefen wirtschaftlichen Krise steckte und sich langsam wieder erholt hat, sind die Fortschritte der letzten Jahre teilweise aufgezehrt.


Ein jüngst erschienener Bericht der spanischen Hilfsorganisation Caritas zeigt die Folgen, welche die Corona-Krise für die Menschen in Spanien mit sich brachte. Die Armut ist deutlich angestiegen.

Spanien war im Jahr 2014 schwer von der Euro-Krise betroffen. Die jahrelang als Konjunkturmotor dienende Bauwirtschaft brach ein, mehrere Banken mussten gerettet werden und die Arbeitslosigkeit stieg auf Rekordhöhen. So waren 2014 etwa 55 Prozent der Jugendlichen arbeitslos.

In den letzten Jahren hatte sich die Lage etwas gebessert; aber durch COVID-19 und deren massive Folgen, die die Pandemie unter anderem in dem für Spanien lebenswichtigen Tourismussektor hatte, lag die Jugendarbeitslosigkeit am Ende des ersten Halbjahres 2021 wieder bei 38 Prozent.

Insgesamt wuchs die Arbeitslosigkeit bis zum Anfang dieses Jahres auf 16,3 Prozent, fiel dann aber bis Jahresmitte leicht auf 15,3 Prozent. Mindestens 300.000 Stellen, die mit der Pandemie verloren gingen, sind womöglich dauerhaft verschwunden. Gleichzeitig nahm die Anzahl befristeter Arbeitsverhältnisse massiv zu, sie machen jetzt jede vierte Anstellung aus.

Der Anteil der Haushalte, in denen alle arbeitsfähigen Personen arbeitslos sind, stieg von 5,9 Prozent im Jahr 2018 auf 10,3 Prozent. 10,7 Prozent der Haushalte sind mit den Mietzahlungen im Rückstand.

Die Caritas folgt in ihrer Sozialberichtserstattung dem Deprivationsansatz; was bedeutet, dass sie anhand einer Liste von Indikatoren aus unterschiedlichen Lebensbereichen (Wohnverhältnisse, Gesundheitssituation, Arbeitsverhältnisse, Konsum, Einsamkeit etc.) ermittelt, wie sehr Menschen von Armut betroffen sind, und nicht anhand einer eher willkürlich gesetzten Einkommensgrenze. Dabei wird die Bevölkerung in vier Gruppen unterteilt: von völlig integriert bis hin zu völlig ausgeschlossen – je nachdem, in wie vielen Bereichen Mangel herrscht. Um diese Zahlen zu ermitteln, wurden 7.000 Haushalte untersucht.

Der Anteil der Menschen, die massiv ausgeschlossen sind, beträgt nach den Zahlen der Caritas 10,7 Prozent der Haushalte oder ungefähr 6 Millionen Menschen in Spanien. Diese Zahl übersteigt sogar die Werte von 2014; und sie ist durch die Corona-Krise um zwei Millionen angewachsen.

Auch Beschäftigung schützt nicht mehr vor Mangel; bezogen auf die Arbeitssituation der Haushaltsmitglieder war der Anstieg der Armen unter den prekär Beschäftigten am größten. Dabei zählt als "prekär beschäftigt", wer mehr als drei Arbeitsverträge oder mehr als drei Arbeitgeber im selben Jahr hatte oder mehr als drei Monate arbeitslos war.

Dabei haben sich von den teilweise Ausgeschlossenen 48,4 Prozent im Jahr 2020 keine medizinische Behandlungen leisten können, von den massiv Ausgeschlossenen ganze 66,8 Prozent; beides deutliche Anstiege gegenüber 2018.

Selbst eine gute Ausbildung scheint vor einem sozialen Abstieg nicht mehr zu schützen; das ist – nach Angaben der Caritas – eine neue Entwicklung, die es in dieser Form 2014, also auf dem Höhepunkt der Euro-Krise, noch nicht gab. So stieg bei den Menschen ohne Schulabschluss der Anteil der Ausgeschlossenen von 22,3 auf 33,7 Prozent, was deutlich höher ist als der bei den Menschen mit Hochschulabschluss, der sich von 6,9 auf immerhin 15,3 Prozent erhöhte. Aber bei Letzteren hat sich damit der Wert sogar mehr als verdoppelt. Gleiches gilt für Fachschüler oder Studierte mit einem Bachelor-Abschluss; auch bei ihnen stieg der Anteil der Armen von 13,9 auf 26 Prozent.

Die weitere Entwicklung ist noch völlig offen, da sie insbesondere davon abhängt, ob sich der Tourismussektor wieder erholen kann. Aber ein großer Teil der wirtschaftlichen Erholung nach 2014 wurde zunichte gemacht.