Mittwoch, 28. Juli 2021

Furchtbare Bilder von Tierquälerei in Viehsammelstelle

Er macht einen großen Schritt, holt aus, dann lässt er den Stock immer wieder auf die kauernde Kuh niederprasseln. Schon das Geräusch der Hiebe, die auf das Tier krachen, ist nicht zu ertragen. Die Videobilder: nacktes Entsetzen!
Friedrich Mülln (41), Chef der Soko Tierschutz:
„Was wir auf den Liegenschaften des Firmennetzwerks um Mecke gesehen haben, sucht an Sadismus und Brutalität seinesgleichen. Hier wurde systematisch mit schwer kranken Tieren gehandelt, die die Hölle durchleben mussten. Wir fordern, dass der Betrieb geschlossen wird.“
Ein weiterer Mitarbeiter misshandelt das Tier, lässt Kinder zuschauen, fordert sie auf, auch zuzuschlagen! Und tatsächlich: Plötzlich schlägt das kleine Mädchen ebenfalls los ...
Brutal werden Kühe und Kälber verladen, an ihren Ohren in die Stall-Boxen geschleudert. Es sind grausame Szenen, die der Tierrechtsorganisation Soko Tierschutz zugespielt wurden. Tatorte der Schinderei laut den Tierschützern: die Viehsammelstelle und die Fleischerei Mecke in Werne (NRW).

Ermittlungen der Staatsanwaltschaft dauern an
Nach Angaben des Düsseldorfer Agrarministeriums hat die Tierrechtsorganisation Strafanzeige bei der Staatsanwaltschaft Dortmund erstattet. Sie legte Beweismaterial in Form von Videoaufzeichnungen vor.
Die Veterinärbehörden haben nach Sichtung des Materials im Rahmen des Ermittlungsverfahrens unverzüglich eingegriffen. Die Staatsanwaltschaft Dortmund wertet das Filmmaterial mit sachverständiger Unterstützung von Tierärzten des Veterinäramtes Unna aus. Die Ermittlungen dauern an.

Dienstag, 27. Juli 2021

Umweltzerstörung in Afrika - Entwicklung versus Natur

Immer häufiger geraten in Afrika notwendige wirtschaftliche Entwicklung und der Schutz von Kultur und Natur in Konflikt. In vielen Fällen entscheiden sich Regierungen dort für die wirtschaftliche Entwicklung. Ab und zu wird unter internationalem Druck nach einem Kompromiss gesucht.
Das jüngste Beispiel dafür ist der Nyerere-Nationalpark – früher Selous-Wildreservat – in Tansania. Dort hat die Regierung die Unesco davon überzeugt, das Naturgebiet auf der Liste der Welterbestätten zu behalten, obwohl im Park ein riesiges Wasserkraftwerk gebaut wird. Die tansanische Regierung hat versprochen, mit Naturschutzorganisationen zu kooperieren.
Gnus und Zebras im Nationapark in Tansania

Der Bau hat aber schon längst begonnen, ein Teil der Natur ist zerstört. Die Wildtiere mussten die Folgen erdulden. Es ist aber auch klar, dass Tansania mehr Strom braucht für Haushalte und Industrie. Hier einen tragbaren Interessenausgleich zu finden, könnte zum Beispiel werden für andere, weil sich Derartiges nicht nur in Tansania abspielt. Überall in Afrika sind Wildparks in Bedrängnis oder konkurrieren Wohngebiete mit Infrastruktur um Raum.
Meistens werden die Folgen wirtschaftlicher Vorhaben für Mensch und Natur vorab untersucht. Die Ergebnisse werden offiziell zur Kenntnis genommen, verschwinden dann aber in der Schublade – vor allem, falls Regierungen befürchten, dass sie andernfalls die meist internationalen Unternehmen verjagen, die solche Großprojekte ausführen und mitfinanzieren.
Die Natur ist Grundlage menschlicher Entwicklung. Diese erzeugt unerbittliche Gier auf die Ressourcen der Erde. Der Schaden für die Biodiversität ist sehr groß. Rund eine Million Tier- und Pflanzenarten sind durch menschliche Aktivitäten vom Aussterben bedroht, berichteten die Vereinten Nationen schon vor zwei Jahren. Aber ohne Entwicklung wird Afrika und seine Bevölkerung immer hinter dem Rest der Welt zurückbleiben. Die Suche nach Kompromissen, die für beide Seiten erträglich sind, ist unerlässlich.

US-Popstar Pink will Geldstrafe für norwegische Beachhandballerinnen bezahlen

Bei der Beachhandball-EM in Bulgarien haben die Sportlerinnen aus Norwegen statt der vorgeschriebenen Bikini-Hosen Shorts getragen und wurden für den Verstoß gegen die Regeln mit einem Bußgeld belegt. US-Sängerin Pink will die Geldstrafen der Frauen bezahlen.
Beachhandballerinnen müssen laut Reglement Bikini-Hosen tragen.

Die US-Sängerin und bekannte Kämpferin für Frauenrechte Pink hat sich für die norwegische Beachhandballmannschaft eingesetzt und die Sportlerinnen dafür gelobt, dass sie gegen die "sexistischen Regeln" in Bezug auf die Damenuniform in diesem Sport protestiert hatten. Pink schlug vor, die Geldstrafen der Frauen zu zahlen, die ihnen die Europäischen Handballföderation für den Verstoß gegen die Uniformregeln auferlegt hat. Pink erklärte:
"Ich bin sehr stolz auf das norwegische Beachhandballteam für den Protest gegen die sexistischen Regeln in Bezug auf ihre Uniform. Die Europäische Handballföderation sollte für Sexismus bestraft werden. Gut gemacht, Mädels. Ich wäre glücklich, wenn ich eure Strafen begleichen dürfte. Weiter so."
Während des Spiels gegen Spanien um Platz drei bei der Beachhandball-Europameisterschaft in Bulgarien hatten die norwegischen Sportlerinnen statt der vorgeschriebenen Bikini-Hosen längere Shorts getragen. Die Disziplinarkommission der Europäischen Handballföderation (EHF) bewertete dies als unangemessene Bekleidung und bestrafte die Mannschaft mit einem Bußgeld von 150 Euro pro Spielerin. Das Team soll noch vor dem ersten EM-Spiel bei den zuständigen Stellen einen Antrag gestellt haben, nicht in Bikini-Hosen spielen zu dürfen. Der Antrag wurde jedoch abgelehnt. Der norwegische Minister für Kultur und Gleichstellung Abid Raja bezeichnete die Bestrafung der Mannschaft als völlig lächerlich.

Mittwoch, 21. Juli 2021

Döner-Laden von Lukas Podolski bringt Döner nach Ahrweiler

Zahlreiche Hilfsaktionen für die Betroffenen der Hochwasserkrise laufen seit Tagen im Umland von Köln. Nun hat sich offenbar auch die Döner-Kette, die mit dem früheren 1. FC Köln-Star Lukas Podolski kooperiert, sich unter die Helfenden gemischt.
Die Döner-Kette Mangal hat am Sonntag Feuerwehrleuten und Bewohnern von Ahrweiler 300 Döner-Portionen aus der Filiale in Mühlheim geliefert, berichtet der "Kölner Express". Organisiert wurde die Aktion demnach von Podolskis Geschäftspartner Metin Dag.
Der Gastronom sagte dem "Express": Ich konnte mir nicht vorstellen, dass so etwas in Deutschland und auch noch in unserer unmittelbaren Nähe passiert ist." Am Sonntag packten Dags alles zusammen – und fuhren in die Katastrophenregion, in der es in einigen Ortschaften immer noch an Strom und Wasser fehlt.
Dag: "Es macht mich betroffen, dass die Menschen teilweise nicht mal mehr sauberes Trinkwasser haben. Jetzt ist die Zeit des Zusammenhalts. Alle, die eine Möglichkeit haben, sollten den Menschen in Not jetzt helfen."
Von den Folgen des verheerenden Hochwassers im Kreis Ahrweiler sind rund 40.000 Menschen betroffen. Es sei eine "ungeheure große Zahl von Menschen" auf einer "ungeheuren Fläche", sagte der Leiter des Krisenstabes des Landes und Präsident der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), Thomas Linnertz, in Bad Neuenahr-Ahrweiler. "So etwas haben wir noch nie erlebt. Das ist eine große Herausforderung."
Angespannte Lage im Ahrtal
Die Lage sei immer noch sehr angespannt: "Weil so viel Infrastruktur zur Versorgung der Bevölkerung zerstört ist", sagte Linnertz - und fügte hinzu: "Grundlegende Dinge wie Strom, Wasser, Abwasser." Zurzeit konzentriere sich das Land Rheinland-Pfalz, das am Wochenende die Leitung für den Katastropheneinsatz im Kreis Ahrweiler übernommen hat, auf die Versorgung der Menschen und Hilfeleistungen.
Wichtiges Thema sei auch die "Entsorgungsproblematik", sagte er. "Da sind ungeheure Mengen an Schutt und Sperrmüll, die anfallen und die sich jetzt in den Dörfern türmen. Das muss raustransportiert werden." Insgesamt sei die Dauer des Einsatzes nicht abschätzbar. Die Schadenslage sei "sehr weitreichend".
Im Ahrtal seien derzeit rund 2.500 Kräfte im Hilfseinsatz, darunter 800 Soldaten der Bundeswehr, 200 Helfer des Technischen Hilfswerks und rund 800 Feuerwehrleute. Für die psychosoziale Notbetreuung seien um die 300 Menschen im Einsatz, sagte Linnertz.

Freitag, 16. Juli 2021

Unwetter-Update: Verteidigungsministerium löst militärischen Katastrophenalarm aus, mehr als 100 Tote

Das Verteidigungsministerium hat wegen der Unwetterkatastrophe im Westen Deutschlands einen militärischen Katastrophenalarm ausgelöst. Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) habe die Entscheidung getroffen, sagte ein Sprecher des Ministeriums am Freitag in Berlin.
Ein Einsatzfahrzeug der Bundeswehr räumt in Aachen Geröll von der Straße

»Das bedeutet, dass die Entscheidungsinstanzen weit nach vorn, nämlich genau dorthin verrückt werden, wo sie gebraucht werden. Als Beispiel kann jetzt eine Verbandsführerin vor Ort entscheiden, ob der Bergepanzer, ob der militärische Lkw, ob das Stromaggregat bereitgestellt wird, wenn es denn verfügbar wird«, sagte der Offizier. »Ich denke, bei solchen Lagen ist Dezentralität ganz wichtig und auch für den Erfolg der Maßnahmen ganz ausschlaggebend.«
Die Bilder aus dem Katastrophengebiet erfüllten mit Bestürzung, sagte er. Und: »Die Bundeswehr steht natürlich an der Seite der anderen Helfer, ob das nun THW, Feuerwehr, Polizei oder andere sind.« Es seien 850 Soldaten im Einsatz, und die Zahl steige.
Bei den schweren Unwettern in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz starben bereits mehr als hundert Menschen. Es handelt sich um eine der größten Unwetterkatastrophen der Nachkriegszeit in Deutschland. Obwohl die Rettungsmaßnahmen noch voll im Gange waren, lag die Zahl der Toten bereits deutlich höher als beim sogenannten Jahrhunderthochwasser des Jahres 2002, bei dem in Deutschland 21 Menschen starben.

Hochwasserkatastrophe: Helfen Sie Hochwasser-Betroffenen mit Spenden !

Man kann es nicht mehr anders nennen, die Wetterlage in Deutschland gleicht inzwischen einer Katastrophe: Selten hat zuvor eine wetterbedingte Situation so viele Menschenleben gefordert. Die Wasserstände an Talsperren führen zu Überschwemmungen, ganze Regionen stehen ohne Strom und Mobilfunk da, der Bahnverkehr liegt zum Teil brach. Mitgefühl für die Betroffenen zeigt nicht nur Bundeskanzlerin Angela Merkel, sondern auch der US-Präsident Joe Biden. "Es ist eine Tragödie und unsere Herzen sind bei den Familien, die geliebte Menschen verloren haben", sagte er nach einem Gespräch mit Merkel im Weißen Haus in Washington.
Menschen werden vermisst, die Zahl der Toten steigt stetig, Familien verlieren ihr Zuhause sowie ihr gesamtes Hab und Gut. Besonders betroffen sind die Regionen Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz. Angela Merkel nutzte die Gelegenheit, den Menschen nach der Hochwasserkatastrophe im Westen Deutschlands Hilfen zuzusagen. "Wir werden Sie in dieser schwierigen, schrecklichen Stunde nicht alleine lassen und werden auch helfen, wenn es um den Wiederaufbau geht", versprach die Bundeskanzlerin. Ihr gehe das Leid der Betroffenen sehr nahe. Der 15. Juli sei ein Tag gewesen von Angst um Leben und Besitz, ein Tag der Sorgen und Verzweiflung. Hunderttausende hätten erleben müssen, dass Wohnhäuser zu "Todesfallen" geworden seien.
Es handelt sich um eine der größten Unwetterkatastrophen der Nachkriegszeit in Deutschland. Obwohl die Rettungsmaßnahmen noch voll im Gange sind, liegt die Zahl der Toten bereits deutlich höher als beim sogenannten Jahrhunderthochwasser des Jahres 2002, bei dem in Deutschland 21 Menschen starben. Wegen der Katastrophe sollen die Flaggen an öffentlichen Gebäuden in Rheinland-Pfalz am 16. Juli auf Halbmast hängen.

Die HelpCoin wird die Betroffenen unterstützen und ist dafür auf Spenden angewiesen. Jeder Betrag hilft. Danke!

Praxistipp: Spenden an Hochwasseropfer
Wer für die Hochwasseropfer spenden möchte, kann dies steuerlich absetzen. Dafür genügt der Bareinzahlungsbeleg oder die Buchungsbestätigung der Bank. Wer die Spende per Online-Banking anweist, muss sich für die Steuererklärung nur den Beleg am Computer ausdrucken.

Hochwasserkatastrophe - die Zahl der Todesopfer steigt auf 81

- 81 Tote, zahlreiche Menschen vermisst
- Massive Einschränkungen im Bahnverkehr
- Straßen rund ums Ahrtal gesperrt
- Häuser in Erftstadt eingestürzt
- Bundesregierung kündigt Finanzhilfen an
- Ministerpräsidentin Dreyer ruft zu schnellem Handeln auf

Bundeskanzlerin Angela Merkel (66, CDU) sicherte Betroffenen bei ihrem USA-Besuch Hilfe zu. "Wir werden sie in dieser schwierigen, schrecklichen Stunde nicht alleine lassen und werden auch helfen, wenn es um den Wiederaufbau geht", sagte Merkel am Donnerstag nach einem Treffen mit US-Präsident Joe Biden in Washington.


Koblenz - Die Aufräum- und Bergungsarbeiten nach der Hochwasser-Katastrophe in Rheinland-Pfalz gehen am Freitag weiter. Noch werden viele Menschen vermisst, nachdem stundenlanger Starkregen aus kleinen Flüssen reißende Wassermassen gemacht hatte. Besonders betroffen waren Regionen im Kreis Ahrweiler sowie in Trier und Umgebung.
Der Ort Kordel in Rheinland-Pfalz wurde vom Hochwasser der Kyll überflutet.
Innenminister Roger Lewentz (58, SPD) ging zuletzt von knapp 30 Toten durch die Naturkatastrophe aus. Auch mögliche weitere Opfer seien angesichts der großen Zahl von rund 40 bis 60 weiterhin vermissten Menschen zu befürchten, sagte er am Donnerstagabend im SWR-Fernsehen.
Die Kreisverwaltung von Ahrweiler nannte noch deutlich höhere Vermisstenzahlen: Im Kreis würden 1300 Menschen vermisst. Eine Sprecherin erklärte, das Mobilfunknetz sei lahmgelegt – und daher gebe es keinen Handy-Empfang und viele Menschen seien nicht erreichbar. "Wir hoffen, dass sich das klärt", sagte sie zu der hohen Zahl. Zugleich teilte der Kreis mit, dass es weitere Todesopfer gebe. Zahlen wollte die Sprecherin dazu noch nicht nennen.
Die Polizei in Koblenz warnte davor, in die von der Hochwasserkatastrophe betroffenen Regionen zu fahren. "Bitte fahrt nicht in das Katastrophengebiet, um selbst nach Angehörigen zu suchen oder Hab und Gut zu sichern", teilte sie am späten Donnerstagabend per Twitter mit. "Ihr bringt Euch sonst selbst in Gefahr und behindert ggf. die Rettungsmaßnahmen!"

Sechs eingestürzte Häuser in dem Dorf Schuld an der Ahr
Ein Polizist verschafft sich in dem Dorf Schuld im Kreis Ahrweiler nach den Überschwemmungen einen Überblick. Mindestens sechs Häuser wurden hier durch die Fluten zerstört.
Die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer (60, SPD) will sich am Freitagmorgen in Trier über die Situation in ihrer Heimatstadt informieren. Wegen des starken Hochwassers im Mosel-Nebenfluss Kyll waren in Trier und Umgebung am Donnerstag Tausende Menschen in Sicherheit gebracht worden, auch ein Krankenhaus musste evakuiert werden.
Die Rettungskräfte setzen die Suche nach Vermissten fort. Unterstützung bekommen sie dabei von der Bundeswehr, die inzwischen rund 900 Soldatinnen und Soldaten in die Katastrophengebiete in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz geschickt hat.
Im 700 Einwohner zählenden Eifeldorf Schuld an der Ahr waren sechs Häuser eingestürzt, etwa 40 Prozent der weiteren Wohngebäude in dem Ort wurden beschädigt. Erhebliche Schäden gab es auch in weiteren Regionen der Eifel sowie im Landkreis Trier-Saarburg. Die Schäden durch die Wassermassen sind immens. Das Land Rheinland-Pfalz stellte als kurzfristige Unterstützung 50 Millionen Euro bereit. Mit dem Geld sollen etwa Schäden an Straßen, Brücken und anderen Bauwerken behoben werden. In einigen Regionen kam es außerdem zu Stromausfällen, die Trinkwasserversorgung war eingeschränkt. Auch die Mobilfunknetze funktionierten nur noch teilweise.

Montag, 12. Juli 2021

Erleichterung für Tierfreunde: China stuft Pandabären nicht mehr als stark gefährdete Tierart ein

Der Gefährdungsstatus der Großen Pandas konnte aufgehoben werden, nachdem die Zahl in freier Wildbahn lebender Tiere 1.800 erreicht hatte, teilte die BBC mit. Die jüngste Aufwertung der Klassifizierung "spiegelt ihre verbesserten Lebensbedingungen und Chinas Bemühungen um die Erhaltung ihrer Lebensräume wider", sagte Cui Shuhong, Leiter der Abteilung für Natur- und Umweltschutz des chinesischen Ministeriums für Ökologie und Umweltschutz, auf einer Pressekonferenz. Dennoch verwiesen die Experten auf die Notwendigkeit, die Arbeit in dieser Richtung nicht einzustellen.
Ein erwachsener großer Panda.

Die neue Einstufung erfolgt Jahre nachdem die in der Schweiz ansässige Weltnaturschutzunion (IUCN) das Tier bereits 2016 von ihrer Liste der "stark gefährdeten Arten" (endangered) gestrichen und lediglich als "gefährdet" (vulnerable) neu eingestuft hatte. Damals hatten chinesische Beamte die Entscheidung jedoch angefochten und gesagt, diese könnte zu dem Glauben verleiten, dass die Schutzbemühungen gelockert werden könnten.
Die Ankündigung des chinesischen Umweltministeriums in dieser Woche ist das erste Mal, dass der Status des Tieres auf seiner eigenen Liste der gefährdeten Arten geändert wurde, die ähnliche Standards wie die IUCN verwendet.
Chinesische Social-Media-Nutzer freuten sich über die Nachricht und betonten, dies sei ein Beweis dafür, dass sich die Bemühungen um den Naturschutz lohnen. Ein Nutzer der Mikroblogging-Plattform Weibo schrieb:
"Dies ist das Ergebnis jahrelanger harter Arbeit. Gut gemacht für alle Naturschützer."
Laut Experten ist der Erfolg hauptsächlich auf die Bemühungen Chinas bei der Wiederherstellung und Neubesiedlung der Bambuswälder zurückzuführen, die etwa 99 Prozent der Nahrung von Riesenpandas ausmachen. Durch die Zucht von Jungtieren haben auch Zoos einen großen Beitrag zur Rettung ihrer Population geleistet.

Erdogan steigt aus Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen aus - laute Proteste

Tausende Menschen in der Türkei haben gegen den Austritt des Landes aus der Istanbul-Konvention zum Schutz von Frauen protestiert. Bei der Demonstration im Zentrum der Millionenmetropole Istanbul setzte die Polizei am Donnerstagabend Tränengas gegen die Teilnehmenden ein und versuchte so, die Menge aufzulösen.
In Sprechchören skandierten die Protestierenden unter anderem: "Wir werden sie dazu bringen, die Istanbul-Konvention umzusetzen." Die Polizei war mit etlichen Kräften im Einsatz, viele Straßen wurden abgeriegelt, die Beamten versuchten immer wieder, den Demonstrationszug zu stoppen.
Auch in der Küstenmetropole Izmir, der Hauptstadt Ankara und anderen türkischen Städten gab es Proteste. Die Demonstrationen fanden unter massivem Polizeiaufgebot statt. Präsident Recep Tayyip Erdogan verteidigte unterdessen den umstrittenen Schritt.
Worum es in der Istanbul-Konvention geht Die Istanbul-Konvention war 2011 vom Europarat ausgearbeitet worden. Die Unterzeichnerstaaten verpflichten sich, Gewalt gegen Frauen zu verhindern und zu bekämpfen und dazu einen Rechtsrahmen zu schaffen. Ziel ist eine "echte Gleichstellung von Frauen und Männern" und Diskriminierung abzuschaffen. Erdogan selbst hatte die Konvention in Istanbul - dem Ort der finalen Einigung - unterschrieben, damals noch als Ministerpräsident. Später wurde sie in der Türkei ratifiziert.
Im März diesen Jahres hatte Erdogan dann per Dekret den Austritt aus der Konvention verkündet, der mit dem 1. Juli vollzogen wurde. Als Grund gab die türkische Führung an, das Abkommen sei von Menschen vereinnahmt worden, "die versuchten, Homosexualität zu normalisieren". Eine Klage gegen das Dekret hatte das Oberste Verwaltungsgericht zurückgewiesen.
Die Entscheidung wurde scharf kritisiert. Die Generalsekretärin von Amnesty International, Agnès Callamard, sagte: "Die Türkei hat die Uhr für Frauenrechte um zehn Jahre zurückgestellt und einen erschreckenden Präzedenzfall geschaffen." Die Chefin der Föderation der Frauenverbände, Canan Güllü, sagte, Opfer von Gewalt in der Türkei hätten durch den Austritt aus der Konvention Angst und fragten sich, "wer sie schützen wird".
Erdogan rechtfertigt Entscheidung Präsident Erdogan dagegen kritisierte in Ankara, dass manche "Kreise" versuchten, den Rückzug aus der Konvention als "Rückschritt" darzustellen. Er versicherte: "Unser Kampf gegen Gewalt an Frauen hat nicht mit der Istanbul-Konvention angefangen und endet auch nicht mit dem Rückzug aus dieser Konvention." Mit einem sogenannten "Aktionsplan" wolle man die Sensibilität der Gesellschaft für Gewalt gegen Frauen erhöhen.
Erdogan erklärte, die Türkei habe ohnehin schon ein effektives Gesetz gegen Gewalt, ohne Unterschiede etwa in Religion, Geschlecht oder "Rasse" zu machen. Diskriminierung wegen sexueller Orientierung ließ der Präsident aber in dieser Aufzählung aus. (dpa/mko)

«The Rhythm of Life»: Mit einem Musikvideo werben zahlreiche Stars in Großbritannien fürs Impfen.

In einem knapp zweiminütigen Video des britischen National Health Service (NHS) sind Schauspieler wie Jim Broadbent («Game of Thrones») und Derek Jacobi sowie der Comedian David Walliams zu dem Song «The Rhythm of Life» aus dem Musical «Sweet Charity» zu sehen. Eingestreut in die Sing- und Tanzperformance, bei der auch zahlreiche Tänzerinnen und Tänzer aus dem Londoner West End mitwirken, sind klare Appelle. «Hol dir einfach eine Impfung», sagt Broadbent, der die Show halb mittanzend aus dem Publikum verfolgt. Die Botschaft: Nur mit Impfungen kann der Rhythmus des Lebens wieder in Fahrt kommen.

Die Impfbereitschaft ist im Vereinigten Königreich im Vergleich zu anderen Ländern überdurchschnittlich hoch. Fast 86 Prozent der erwachsenen Bevölkerung haben bereits eine erste Impfdosis erhalten. Allerdings ist unter einigen Minderheiten die Skepsis höher als in anderen Teilen der Bevölkerung - worauf man versucht, mit gezielten Kampagnen zu reagieren.
Der Werbefilm wurde pünktlich zum 73. Geburtstag des staatlichen Gesundheitsdienstes NHS veröffentlicht. Am Samstag sollten auch Kirchen, Stadien und viele andere Gebäude in Blau - der Farbe des NHS - erstrahlen, um Medizinern und Pflegekräften zu danken.