Donnerstag, 30. September 2021

Mehrere Verletzte bei Tornado in Kiel

Menschen werden durch die Luft geschleudert und ins Wasser gerissen: Bei einem Tornado sind am frühen Mittwochabend in Kiel laut Polizei mehrere Menschen verletzt worden. Der Tornado sei über die Kiellinie gezogen. Vier Menschen wurden nach Angaben der Feuerwehr bei dem Ereignis am Mittwoch gegen 18.00 Uhr schwer verletzt. Drei hätten zudem mittelschwere Verletzungen erlitten, mehrere Menschen seien leicht verletzt worden.
 

Vollständig durcheinandergewirbelt worden 
Bei dem Versuch, zwei Ruderboote aus dem Wasser zu retten, seien mehrere Ruderer auf einem Steg überrascht worden, teilte die Feuerwehr weiter mit. „Sie sind vollständig durcheinandergewirbelt worden und dabei sind auch Leute ins Wasser gefallen.“ Einige hätten umherfliegende Gegenstände an den Kopf bekommen. 60 Helfer waren vor Ort, der Einsatz dauerte etwa zwei Stunden.

„Auf Grundlage von Bildern gehen wir davon aus, dass es sich um einen Tornado handelte“, sagte Michael Bauditz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) der Deutschen Presse-Agentur. Endgültig könne er es noch nicht sagen. Laut Feuerwehr wurden zudem in einem Neubaugebiet in Kiel-Meimersdorf mehrere Dächer abgedeckt. In Kiel-Gaarden seien mehrere Ziegel von Dächern gerissen worden. Im Netz waren zahlreiche Videos des Vorfalls zu sehen. „Das ist ja der Hammer“, hörte man eine Stimme beim Anblick des Tornados auf einem Twitter-Video.

Mittwoch, 29. September 2021

La Palma: „Die Lava hat das Meer erreicht“

Die um die 1000 Grad heiße Lava aus dem vor gut einer Woche auf der spanischen Kanareninsel La Palma ausgebrochenen Vulkan hat sich in der Nacht auf Mittwoch ins Meer ergossen. „Die Lava hat das Meer erreicht“, twitterte das Spanische Institut für Meereskunde und veröffentlichte beeindruckende Bilder. Doch das Naturschauspiel ist nicht ungefährlich.


Es wird befürchtet, dass sich beim Kontakt der Lava mit dem salzigen Meerwasser giftige, mit Salzsäure versetzte Gase bilden könnten. Deswegen gilt eine Ausgangssperre für vier Ortsteile.

„Suchen sie Zuflucht“ 
Die kanarische Sicherheitsbehörde twitterte: „Wenn Sie draußen sind, suchen Sie sich einen sicheren Zufluchtsort.“ Laut Seenotrettung fließt die Lava seit Mitternacht (MESZ) ins Meer.

Schäden in Millionenhöhe
Die Vulkaninsel war am Dienstag zum Katastrophengebiet erklärt worden. Bisher wurden fast 600 Gebäude von der glühend heißen Masse zerstört. Die Schäden belaufen sich Schätzungen der Regionalregierung zufolge auf mehrere Hundert Millionen Euro.

Ausbruch kann noch Monate dauern
Der Vulkan in dem Höhenzug Cumbre Vieja im Süden der Insel vor der Westküste Afrikas war am 19. September erstmals seit 50 Jahren wieder ausgebrochen. Wie lange er aktiv bleiben würde, konnten auch Vulkanologen nicht sagen. Es könne Wochen oder auch Monate dauern.

Mittwoch, 22. September 2021

Vulkan auf La Palma gibt keine Ruhe

Adonay schaut von einer kleinen Anhöhe aus rüber auf das Lavafeld und den tobenden Vulkan, aus dem das glühende Gestein herausbrodelt. Ein paar hundert Meter noch, dann schiebt sich die qualmende Masse über eine Kirche, die Papst Pius dem Zehnten geweiht ist. Nicht weit weg sind der Marktplatz und Adonays Haus. Der junge Mann nimmt kein Blatt vor den Mund, Papst hin oder her: "Es sieht beschissen aus", sagt er. "Wir sind evakuiert worden, denn die Lava wird sich das alles holen, sagen die Experten."


So wie um die 200 Häuser, die sie sich schon in den vergangenen Tagen geholt hat. Adonay hat Glück im Unglück - seine Eltern haben ein Wohnmobil, in dem er erstmal wohnt. Viele andere mussten in die Inselhauptstadt Santa Cruz de La Palma, dort ist eine Kaserne für Vulkanflüchtlinge hergerichtet worden. Auch ein paar Sportanlagen in Gemeinden außerhalb der Gefahrenzone sind Notunterkünfte. 

Dramatische Folgen für die Landwirtschaft
Antoni lässt eine Drone steigen. Er will filmen, wo die Lava entlang fließt. Aber nicht, weil das tolle Videos gibt - mit seinem YouTube Kanal will Antoni helfen.
Die Leute sollen genau sehen, wo die Lava steht, welche Schäden drohen. Und es geht nicht nur um Häuser, sondern auch um die Folgen für die Landwirtschaft. 
Selbst wenn Plantagen nicht unter der Lava begraben werden - das flüssige Gestein hat auch schon Wasser- und Stromleitungen gekappt. Antoni selbst kann deswegen seine Bananen nicht mehr bewässern. Für den Ernteausfall wird keine Versicherung zahlen. 

Schäden an den Häusern - wenn man das Verschwinden eines Hauses unter 10 Metern Lavadecke Schaden nennen kann - werden von Gebäude- und Hausratversicherungen gedeckt. Wer nicht versichert ist, kann aber nur auf staatliche Hilfe hoffen. Auch von der EU könnte finanzielle Hilfe für die Opfer kommen. Edwin und seine Lebenspartnerin hoffen noch, dass ihr Haus stehen bleibt. "Es ist am Rande des Vulkanflusses, und wir haben Hoffnung, dass es stehen bleibt. Aber trotzdem haben wir Mitgefühl für die anderen, die alles verloren haben." Die beiden leben seit langem auf den Kanaren, früher auf Teneriffa, seit einem halben Jahr auf La Palma. Weil es hier ruhiger ist. Wenn nicht gerade ein Vulkan ausbricht.
Wie sind Marktverkäufer hier, in Los Llanos, kommen nach Hause um drei Uhr, essen, und plötzlich ein riesiger Knall hinter uns, unser Nachbar schreit und tobt, er hat Frau und Kinder, und dann haben wir rausgeschaut und gesehen, wie der Berg explodiert ist. Wir wussten ja, dass wir in der Gefahrenzone sind, und innerhalb von zehn Minuten haben wir unser Wohnmobil, in dem wir jetzt wohnen, und unseren Pkw geschnappt, und sind weg.

Ob und wann sie zurück können wissen sie nicht - und die Vulkanologen geben keine Entwarnung, obwohl die Lava zuletzt nur noch langsam geflossen ist. Es könnte sein, dass der Vulkan nur eine Pause einlegt, meinen sie.

Dienstag, 21. September 2021

La Palma: Zweiter Lavakanal tut sich auf

Auf der Kanareninsel La Palma ist im Bereich der Bergkette Cumbre Vieja ein Vulkan ausgebrochen. Der Vulkan spuckte Lava-Fontänen und Asche aus. Die Eruptionen hielten auch in der Nacht zum Montag an. Weitere kleine Erdbeben erschütterten die Kanareninsel am frühen Dienstagmorgen. Schwarze Lavaströme arbeiteten sich weiter Richtung Meer vor, dazu öffnete sich ein neuer Kanal auf der Bergflanke, 900 Meter vom Kamm der Cumbre Vieja entfernt. 



Rund 5.000 Menschen mussten bereits ihre Häuser verlassen - möglicherweise müssen 5.000 weitere folgen. Die örtlichen Behörden riefen die Bevölkerung zu "extremer Vorsicht" auf. Für die Betroffenen wurden Notunterkünfte geöffnet. 

Behörden: Eruptionszone fernbleiben 
Der Ausbruch habe in dem Gebiet Cabeza de Vaca in El Paso begonnen, teilten die örtlichen Behörden im Onlinedienst Twitter mit. "Die Bevölkerung wird aufgerufen, der Eruptionszone fernzubleiben", erklärte die Regionalregierung. Jedes "unnötige Risiko" solle vermieden werden. 

Der Regionalpräsident der Kanaren, Angel Victor Torres, erklärte, es sei ein "Glück", dass sich der Ausbruch des im Inselinneren gelegenen Vulkans in einem dünn besiedelten Gebiet ereignet habe. Auf ganz La Palma leben gut 80.000 Menschen. 

 Regierungschef sagt UN-Reise ab 
"Alles deutet darauf hin, dass es keine neuen Eruptionspunkte geben wird", fügte Torres hinzu. Die Lava erreichte mehrere Häuser und machte eine Reihe von Straßen unpassierbar. Die fast 1.000 Grad heißen Lavaströme bewegten sich laut dem Vulkanologischen Institut der Kanaren mit einer Geschwindigkeit von etwa 700 Metern pro Stunde. 

Spaniens Regierungschef Pedro Sánchez kündigte an, wegen des Ausbruchs seine Reise zur UN-Generaldebatte in New York zu verschieben. Am Abend traf er auf La Palma ein, um sich ein Bild von der Lage zu machen. Auf Twitter schrieb er: 
Alle Einsatzkräfte stehen bereit, um koordiniert zu reagieren. 

Tausende Erbeben in der Region 
Das Innenministerium gab an, mehr als 200 Einsatzkräfte würden per Hubschrauber nach La Palma gebracht. Der Ausbruch des Cumbre Vieja war nach zahlreichen Erdbeben, einem sogenannten Erdbebenschwarm, in der Region bereits befürchtet worden. 

Seit gut einer Woche wurden in der Region Tausende Erdbeben von einer Stärke von bis zu 4,0 registriert. Der Boden in der Umgebung des Vulkans hob sich um rund zehn Zentimeter an. 

Letzter Ausbruch im Jahr 1971 
Die heftigen Erschütterungen hingen mit der Verschiebung von nahezu elf Millionen Kubikmetern Magma im Innern des Vulkans zusammen, hatte das Vulkanologische Institut der Kanaren dazu mitgeteilt. 

Die Kanaren, zu denen auch die beliebten Ferieninseln Gran Canaria, Teneriffa und Lanzarote gehören, sind vulkanischen Ursprungs. Der letzte Ausbruch des Cumbre Vieja hatte sich vor fünfzig Jahren ereignet.

Montag, 13. September 2021

Costa del Sol: Wald steht in Flammen

In Andalusien im Süden Spaniens wütet weiterhin ein riesiger Waldbrand. Das Feuer in den Bergen der Sierra Bermeja in der Provinz Málaga habe am Sonntag noch einmal an Intensität zugenommen, wie die Behörden mitteilten.

Zwei weitere Gemeinden, Júzcar und Alpandeire, mussten deshalb evakuiert werden. Damit sei die Zahl der Menschen, die man seit Donnerstag aus ihren Häusern und in Sicherheit habe bringen müssen, auf insgesamt 1.620 gestiegen. Ob darunter auch Touristen sind, wurde zunächst nicht bekanntgegeben.

Soldaten helfen bei den Löscharbeiten
Zur Unterstützung wurden auch Soldaten angefordert. Eine Einheit aus Morón schloss sich den mehr als 300 Feuerwehrleuten und 41 Löschflugzeugen in Andalusien an, wie die für Brandbekämpfung zuständige Behörde Infoca am Sonntag mitteilte.
 
Die Flammen haben bereits 70 Quadratkilometer Wald verwüstet
Die Behörden erklärten noch am Samstag, dass Wetter habe sich gebessert und geholfen, die Lage zu stabilisieren. Feuerwehrmann Rafael Fanega sagte am Sonntag hingegen, der Brand sei nach wie vor außer Kontrolle. Man brauche noch mehr Leute vor Ort.

 
 
Feuer wie ein "gefräßiges Monster"
Das Feuer war am Mittwoch ausgebrochen und gleicht nach Angaben eines örtlichen Beamten einem "gefräßigen Monster", das bei Hitze, Trockenheit und Wind zunächst ideale Bedingungen hatte, sich auszubreiten. Es bestand der Verdacht auf Brandstiftung. Am Donnerstag kam ein 44-jähriger Feuerwehrmann ums Leben.




Mittwoch, 1. September 2021

Massive Waldbrände gefährden beliebtes Ausflugsziel in Kalifornien

Das gewöhnlich malerische Ausflugsgebiet Lake Tahoe im US-Staat Kalifornien wird von schnell um sich greifenden Waldbränden bedroht. Am Montag (Ortszeit) waren Zehntausende Menschen aufgefordert worden, den Südrand des Bergsees in der Sierra Nevada zu verlassen. Die Feuerwehr hatte die Räumung der vom “Caldor-Feuer” bedrohten Region als Vorsichtsmaßnahme angeordnet. Auf der Hauptverkehrsstraße im Bezirk El Dorado an der Grenze von Kalifornien und Nevada kam es zu Staus.

Das seit mehr als zwei Wochen wütende Feuer hatte sich am Wochenende Richtung Osten in das Urlaubsgebiet im Norden Kaliforniens vorgefressen. “Wir haben nun immer größere und destruktivere Brände”, sagte Feuerwehr-Chef Chris Anthony. Die anhaltende Dürre und die Auswirkungen des Klimawandels verschärften die Situation zusätzlich.
Mehr als 3.700 Feuerwehrleute kämpfen gegen das Feuer an, doch der Brand war am Montag erst zu 15 Prozent unter Kontrolle. Dieser hat westlich von Lake Tahoe bereits eine Fläche von mehr als 700 Quadratkilometern erfasst und fast 500 Häuser in der Bergregion zerstört, teilten die Behörden mit. Die Feuerwehr verwies auf gefährliche Bedingungen wegen extrem trockener Vegetation und heftiger Winde.

Für ganz South Lake Tahoe, wo rund 22.000 Menschen leben, wurde die Evakuierung angeordnet. Ersthelfer gingen von Tür zu Tür und forderten die Menschen auf, das Gebiet zu verlassen, und auch die örtlichen Gefängnisse wurden geleert, sagte der Direktor des California Office of Emergency Services, Mark Ghilarducci, bei einer Pressekonferenz.

Die Umweltbehörden warnen seit Wochen vor ungesunder Luftqualität. Wegen Waldbrandgefahr und Rauchbelastung wurde der Nationalforst El Dorado für Wanderer und andere Besucher gesperrt. Die Schließung ist zunächst bis Ende September vorgesehen. Der jährlich von vielen Millionen Menschen besuchte Lake Tahoe ist für sein tiefblaues und reines Wasser bekannt. Die Region mit den berühmten Skigebieten Squaw Valley und Heavenly Valley zählt auch zu Amerikas Wintersport-Paradiesen.

Der Westen der USA und Kanadas wird seit vielen Wochen von einer Serie von Waldbränden heimgesucht. Am Montag listeten die Behörden in Kalifornien mehr als 15 größere Waldbrände auf, mehr als 15.000 Feuerwehrleute und Helfer seien in dem Westküstenstaat im Einsatz.

Das “Dixie-Feuer” in Nordkalifornien wütet seit Mitte Juli und hat dort nach Angaben der Brandschutzbehörde Cal Fire bisher mehr als 3.100 Quadratkilometer Land niedergebrannt. Das flächenmäßig zweitgrößte Feuer in der Geschichte Kaliforniens ist auch nach wochenlangem Einsatz der Feuerwehr erst knapp zur Hälfte unter Kontrolle. Insgesamt hat es heuer mehr als 6.800 Waldbrände in Kalifornien gegeben.

Krypto trifft Charity - Chicagoer Tierheim akzeptiert Krypto und ermöglicht Dogecoin, echten Hunden zu helfen

Die Chicagoer Tierrettungsorganisation PAWS Chicago gab kürzlich bekannt, dass sie jetzt Spenden in Kryptowährung akzeptiert. Das Tierheim aus der Stadt im Mittleren Westen der USA plant, dass die Tierheime die Euthanasie für die von ihnen betreuten Katzen und Hunde einstellen, und jede Spende wird zur Erreichung dieses Ziels beitragen.
Das Tierheim gab die Entscheidung zur Akzeptanz von Kryptowährungen am Dienstag, den 24. August, bekannt. Laut der Erklärung wird PAWS Chicago ab sofort Bitcoin (BTC/USD), Ethereum (ETH/USD), Dogecoin (DOGE/USD) sowie andere Coins und Token akzeptieren, die seinen Betrieb unterstützen werden.
Ziel ist es, eine technisch-versierte Zielgruppe unter den potenziellen Spendern anzusprechen, die daran interessiert sein könnte, ihre Coins für einen guten Zweck einzusetzen. Gleichzeitig verschafft das Tierheim den genannten Kryptowährungen einen zusätzlichen Verwendungszweck.
Das Tierheim wirbt für Krypto-Spenden mit digitalen Plakaten, auf denen ein Hund zu sehen ist, der Laser aus seinen Augen schießt.
Die Krypto-Community kann das Leben von Tieren in Chicago retten
PAWS Chicago setzt sich stark dafür ein, die Zahl der eingeschläferten Tierheimtiere in den USA zu reduzieren, und hat in den 25 Jahren seines Bestehens über 300.000 Operationen zur Kastration von Hunden und Katzen durchgeführt. Nach Berechnungen von PAWS konnte die Zahl der getöteten heimatlosen Tiere um 91% gesenkt werden, zumindest in Chicago.
PAWS Chicago ist jedoch der Meinung, dass es noch Raum für Verbesserungen gibt, und der nächste Schritt in diese Richtung ist die Verbindung mit der wachsenden Krypto-Community in den USA. Die Geschäftsführerin der Organisation, Susanna Homan, erklärte, dass die Mitglieder der Kryptoindustrie dazu beitragen können, die Zukunft des Tierschutzes in dieser Region zu sichern. Außerdem können sie dazu beitragen, das Leben herrenloser Haustiere und auf der Straße aufgewachsener Tiere zu retten.
Interessanterweise wird das Tierheim durch die Annahme von Dogecoin, der Meme-basierten Kryptowährung – die einen Shiba Inu als Maskottchen verwendet – ermöglichen, echte Hunde und Katzen zu retten. Der Coin erfuhr im Jahr 2021 dank der Bemühungen seiner eigenen Community, aber auch des Milliardärs, Unternehmers und CEO von Tesla und SpaceX, Elon Musk, enorme Aufmerksamkeit und Popularität.