Dienstag, 21. Dezember 2021

FRAUENRECHTE IN DEN USA: Abtreibungspillen per Post nach Hause – US-Arzneimittelbehörde macht den Weg frei

Die Debatte um Abtreibungen in den USA ist stark aufgeladen. Konservative Kräfte und religiöse Fundamentalisten im ganzen Land möchten die Rechte von Frauen, frei über ihre Körper zu entscheiden, einschränken. Aktivistinnen wehren sich lautstark, setzen sich auf Demonstrationen für ihre Rechte ein. Es steht viel auf dem Spiel: Abtreibungen werden in den USA derzeit an höchster Stelle im Obersten Gerichtshof diskutiert.

Mitten hinein in die aufgeheizte gesellschaftliche Debatte kommt jetzt eine Entscheidung, die den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen erleichtert. Die US-amerikanische Arzneimittelbehörde macht den Zugang zu Abtreibungspillen einfacher.

Die neue Regelung erlaubt es Frauen, per Telemedizin einen Termin mit einem Anbieter auszumachen, der Abtreibungspillen verschreiben kann. Dieser kann die Pillen dann direkt per Post an die Patientin schicken. Das erleichtere Frauen den Zugang zu Schwangerschaftsabbrüchen, die sonst eine weite Fahrt in eine Abtreibungsklinik hätten in Kauf nehmen müssen oder die eine Abtreibung Zuhause bevorzugten, berichtet die "New York Times".

Für den Vorgang braucht es zwei Medikamente mit den Wirkstoffen Mifepristone und Misprostol, die über mehrere Tage genommen werden müssen. Die US-Arzneimittelbehörde FDA hatte die Vorgabe, Mifepristone einzig vor Ort und direkt abzugeben, in diesem Jahr bereits ausgesetzt. Der Grund war Corona. Die Abgabe des Medikaments aus der Ferne sollte zunächst nur für die Zeit der Pandemie gelten. Jetzt bleibt sie dauerhaft.

Die BBC zitiert Georgeanne Usova von der Bürgerrechtsorganisation American Civil Liberties Union (ACLU) mit den Worten: "Die Entscheidung der Arzneimittelbehörde wird für zahllose Patientinnen mit Abtreibungen und Fehlgeburten eine enorme Erleichterung darstellen."


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