Mittwoch, 19. Mai 2021

Vorbehalte gegen Corona-Impfungen unter Geflüchteten

Viele Flüchtlinge in Berlin haben Vorbehalte gegen Corona-Impfungen und lehnen diese deswegen ab. In den ersten beiden Wochen einer speziellen Kampagne ließ sich in den Wohnheimen des Landesamts für Flüchtlingsangelegenheiten (LAF) gut ein Drittel der erwachsenen Bewohner von mobilen Teams impfen. Diese hätten vom 29. April bis zum 14. Mai 18 Unterkünfte angesteuert und dort 1100 Menschen ihre erste Spritze verabreicht, teilte das LAF am Dienstag mit. Dies seien 36,6 Prozent der Erwachsenen, die dort leben. In dieser Woche seien Impf-Einsätze in weiteren 15 Unterkünften geplant. Insgesamt betreibt das LAF 80 davon, dort leben etwa 19 000 Menschen. "Bei der Impfbereitschaft der Bewohner gibt es noch Luft nach oben", sagte eine Sprecherin des Amtes. Sie verwies darauf, dass es unter Geflüchteten Vorbehalte und Ängste gebe, etwa aufgrund falscher und angstmachender Informationen im Internet oder im Hinblick auf bestimmte Impfstoffe. Daher setze das LAF auf breite Aufklärung. 
Die mobilen Impf-Teams sind laut LAF als "niedrigschwellige Ergänzung zum Regelsystem der Gesundheitsversorgung" gedacht. Geflüchtete könnten sich auch über eine Arztpraxis oder im Impfzentrum impfen lassen. Ältere Menschen und Risikopatienten hätten zum Teil bereits früher ein Angebot erhalten. Angaben dazu, wie hoch die Impfquote bei den Flüchtlingen vor diesem Hintergrund aktuell ist, lagen nicht vor. Zu Beginn der mobilen Impfkampagne in den Flüchtlingsunterkünften kam das Vakzin von Johnson & Johnson zum Einsatz. Nach der Empfehlung des Robert Koch-Instituts (RKI), diesen Stoff nur noch für Personen über 60 Jahren zu verwenden, wurde die Kampagne ab 5. Mai mit dem Vakzin von Biontech fortgesetzt.

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